Die Geschichte des FPZV

Am 3. Juli 1979 wurde in Mönchengladbach der „Verband der Züchter und Freunde des Friesenpferdes Deutschland e.V.“ gegründet und am 27. August 1979 beim Amtsgericht Mönchengladbach eingetragen. Der Vorstand setzte sich aus den hier aufgeführten Personen zusammen:

1. Vorsitzender: Bernd Reisgies, Kaufmann aus Leichlingen,
2. Vorsitzender: Dr. Georg Küpper, Tierarzt aus Mönchengladbach,
Schatzmeister: Hartmut Bachmann, Apotheker aus Mönchengladbach,
Geschäftsführer: Günter Fröhlich, Kaufmann aus Pulheim (Dokumentation Amtsgericht)

10 Mitglieder hatte dieser Verband 1979, rasch wuchs die Mitgliederzahl. Günter Fröhlich, der die Friesenpferde in Deutschland populär machte, war auf der Reitanlage „Hubertus“ in Krefeld zu Hause und dort wurden auch die ersten Stut- und Fohleneintragungen unter der Hoheit des niederländischen Stammbuchs (F.P.S.) durchgeführt. Auch der erste in Deutschland stationierte Deckhengst „Douwe“ 249 stand in Krefeld auf Station.

Günter Fröhlich präsentierte mit Unterstützung viele Mitglieder sowie vieler Freunde dieser Rasse die Friesenpferde (die schwarzen Perlen) auf den Messen wie „Equitana“, „Euro-Cheval“, „Grüne Woche Berlin“. Die schwarzen Perlen wurden schnell bekannt und noch schneller beliebt.
So vergrößerte sich die Zahl der Anhänger dieser Rasse und in Deutschland wurden immer mehr Friesenpferde gezüchtet. Das hatte zur Folge, daß sich 1985 der damalige Geschäftsführer Friedrich Grotepaß darum bemühte, die Anerkennung des FPZV als eigenständiger Zuchtverband für Friesenpferde in Deutschland zu erlangen. 1986 wurde die Geschäftsstelle von Mönchengladbach nach Mettmann verlegt und ab September wurde Frau Weyer als Sekretärin und Zuchtbuchführerin in der neueingerichteten Geschäftsstelle beschäftigt. Am 17.08.1986 haben der damaligen Geschäftsführer, der 1. Vorsitzende und Georg Weyer den ersten Friesenbrief als Rundschreiben verfaßt. Im Januar1989 erschien der erste Friesenbrief in Druckform.

STAATLICHE ANERKENNUNG

Am 11.03.1988 mit der vorläufigen staatlichen Anerkennung wurde zur Vereinfachung der Name geändert. Aus dem „Verband der Züchter und Freunde des Friesenpferdes Deutschland e.V.“ wurde der „Friesenpferde-Zuchtverband e.V.“ (11.03.1988 amtlich). Die Satzung wurde überarbeitet und eine Zuchtbuchordnung mußte erstellt werden. Gleichzeitig wurde mit dem F.P.S. ein Vertrag über die Zusammenarbeit beschlossen. (Dokument in deutscher und niederländischer Sprache). Als eigenständiger Zuchtverband brauchte der FPZV auch einen Zuchtleiter.

Hierfür konnte Herr Dr. Otger Wedekind gewonnen werden. Von 1987 bis 1992 war er Zuchtleiter des FPZV und dann (bis 1996) 2. Vorsitzender des Verbandes. Seit 1996 ist er Ehrenmitglied. Die Tätigkeit als Zuchtleiter und später die als 2. Vorsitzender hat Dr. Wedekind aus beruflichen Gründen aufgeben müssen. Dem Verband steht er aber nach wie vor mit Rat und Tat zur Seite.

Ab 1987 wurden an mehreren Orten in Deutschland Zuchtschauen veranstaltet und erstmalig eine Hengstkörveranstaltung (08. und 09.03.1987) durchgeführt. Zusammen mit den Körkommissaren vom F.P.S. beurteilte Dr. Wedekind die Friesenpferde. 1987 fand auch die erste Hengstleistungsprüfung (Okt./Nov.) des FPZV in Medingen statt. Hier die Namen der ersten gekörten und geprüften Deckhengste:

ERSTE GEKÖRTE UND GEPRÜFTE HENGSTE

„Aswyn v/d Pluum“ im Besitz von Fred Schmid aus Mülheim; „Floris“ im Besitz von Wolfgang Liß aus Niedenstein und „Gregor“ im Besitz von Rudolf Muggli aus Klettgau.
Eine Neuerung war außerdem die Ausstellung eines Bewertungsbogen für jedes Zuchtpferd/Fohlen. So wurden anhand dieser Bewertungsbögen erstmalig auf der Jahreshauptversammlung 1988 die besten Zuchttiere und deren Züchter/Besitzer geehrt.

Vorstand und nicht die Körkommission des F.P.S. waren gegen die weitere Anerkennung und Körung der Zuchthengste auf deutschem Boden. Am 25. Januar 1992 auf der Mitgliederversammlung in Alfter/Bonn sind eine Anzahl Mitglieder aus dem FPZV ausgetreten, nachdem das F.P.S den geschlossen Vertrag trotz vieler Verhandlungen nicht mehr einhalten wollte und die Mehrheit der Mitglieder beschlossen hatte, dass der FPZV selbständig seine Züchter betreuen kann.

ENDGÜLTIGE ANERKENNUNG

Im Mai 1992 erhielt der FPZV seine endgültige staatliche Anerkennung durch das Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes NRW nach dreijähriger Probezeit und weiterer Überprüfung seiner Tätigkeit durch die DLG-Kommission.
Vom 12.02.1992 bis September 1998 war Dr. Georg Oeppert als Zuchtleiter tätig. Unter seiner Leitung wurde die Zuchtbuch-Ordnung des FPZV in Abstimmung mit der ZVO (FN) und der zuständigen Behörde weiter ausgearbeitet. 

Am 22.04.1993 wurde der FPZV als Mitgliedsverband der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. (FN) Abteilung Zucht aufgenommen.

Im Laufe des Jahres 1993 hat sich eine Gruppe amerikanischer Züchter der Friesenpferde an den FPZV gewandt und um züchterische Unterstützung gebeten. Ein Vertrag über die Zusammenarbeit wurde geschlossen. Neben den züchterischen Veranstaltungen war der FPZV mit seinem Informationsstand und Schaubildern immer auf den Pferdemessen wie „Equitana“ und „Euro-Cheval“ vertreten. Um den Mitgliedern und Interessierten die Möglichkeit zu geben, sich zu treffen, Ideen auszutauschen und aktiv an sportlichen Prüfungen und Schauvorführungen teilzunehmen, wurde das „Friesenfest“ ins Leben gerufen. 1996 fand erstmalig auf dem Gelände des Ritterguts Kalbsburg das „Friesenfest“ statt. 1997 richtete der Verband das „Friesenfest“ in Dillenburg und 1998 in Gahlen aus.

Ab 1999 findet das Friesenfest wieder in Dillenburg statt. Ab dem Jahr 1994 wurde die zentrale Hengstkörveranstaltung um die Championskörung erweitert, die sich aus verschiedenen Beurteilungskriterien zusammensetzt: Qualität der Nachzucht, Eigenleistung wie HLP- und Körnote, Tagesform, Turniererfolge und Plazierungen in den beiden ausgeschriebenen Prüfungen im Reiten und Fahren. Gleichzeitig wird diese jährliche zentrale Hengstkörveranstaltung dazu benutzt, den Züchtern die zur Verfügung stehenden Deckhengste vorzuführen. Hier die Namen der Champion: 1994 und 1995 „Gregor“, der bereits 1987 von der deutsch-niederländischen Körkommission gekört und geprüft wurde, weitere Champions waren 1996 und 1997: „Remko van Noordwijk“; 1998 und 1999: „Reinder van‘t Hop“…..

DER VERBAND WÄCHST

Die Qualität der zur Zucht vorgestellten Stuten nahm von Jahr zu Jahr zu. So hatten immer mehr Stuten die Qualität einer „Stern-Stute“. Ein Anliegen der Zuchtkommission war es daher, diese und nicht nur „Modell-Stuten“ auf ihre Tauglichkeit im Gebrauch zu prüfen.

So konnte neben den Feldprüfungen auch erstmalig 1997 dann weiterhin 1998 eine Stationsprüfung für Stuten in Dillenburg durchgeführt werden.

1997 bestand „Wendi“ (Gregor x Lammert) mit Exterieur- und Gangqualitätsnote 8,0 die Eigenleistungsprüfung und konnte als Modell-Stute eingetragen werden. Sie war die erste Stute aus deutscher Zucht, die dieses Prädikat erhielt.

1998 konnte aufgrund ihrer sehr guten Nachzucht die Stern-Stute Geldau (Hearke x Ritske) als erste Präferent-Stute des FPZV ausgezeichnet werden. Geldau wurde ebenfalls bereits im FPZV gezogen.

So wie verschiedene andere Pferdezuchtverbände hat der FPZV seine Hochs und Tiefs erlebt, was dazu führte, dass im Januar 1999 ein komplett neuer Vorstand gewählt wurde. Die Züchter wurden seit Januar von Frau Dr. Christina Hassen- stein betreut. Frau Dr. Hassenstein stellte sich auf der Jahreshauptversammlung am 8. Mai den Mitgliedern vor und führte die zentrale Hengstkörveranstaltung vom 7. bis 9. Mai durch.

Ich hoffe, daß alle Mitglieder und Freunde mit Wohlwollen dem Verband in die nächsten zwanzig Jahre folgen und auch mit Rat und Tat unterstützen werden.

Dieser Text wurde von der bereits verstorbenen Frau Claudia Weyer
verfasst und dem FPZV zur Verfügung gestellt. Vielen Dank